Es wird wieder heißen:
„Wo ist denn dieser Nis?“
geschrieben von Vladan Dinic
Die Nachricht ist
(nicht) exklusiv, aber: Ivica Toncev, langjähriger erfolgreicher Geschäftsmann
im Westen, ehemaliger Präsident von FK „Radnicki“ und angehender Inhaber vom
Fußballverein Radnicki aus Nis, kam zurück nach Nis, in den Verein aus Nis,
dann aber, damit er in kein Interessenskonflikt gerät, legte diese seine
Funktion auf Eis, aber nicht auch die Absicht, dass „Radnicki“ wieder zum „Real
aus Nis“ wird, in Europa spielt, und dass alle wieder fragen: Wo ist denn
dieser Nis?
Der Zeuge: Hatten
Sie es nicht genug, da Sie wieder nach dem heißen Fußballstuhl in „Radnicki“
fassen?
Ivica Toncev:
Wenn es um „Radnicki“ geht, muss ich zugeben, dass ich emotional mit diesem
Verein verbunden bin, da ich aus dem Süden Serbiens bin, so dass Großteil der
Entscheidungen aus dem Glauben gefasst wurde, dass ich wirklich dem Verein
helfen kann. Der Stuhl ist „heiß“, aber ich liebe Herausforderungen. Es ist
leicht einen Verein zu führen, in welchem Ihnen ein Plussaldo auf dem Konto
gegeben wurde, man soll kämpfen auch wenn es schwer ist. Deshalb habe ich mich
entschlossen, wieder in „Radnicki“ zu kommen.
Z: Falls es kein
Geheimnis ist: Warum und welche sind Ihre Basismotive? Außer der Emotion,
natürlich?
I.T: Einer der
Basismotive ist mein Standpunkt, dass Nis einer der stärksten Fußballzentren
Serbiens, neben Belgrad, werden soll. Daran werde ich in der Zukunft intensiv
arbeiten, vor allem durch die Entwicklung der Jugendfußballschule, von der aus
Talente wachsen werden. Wir haben die Tradition, aber auch talentierte Kinder,
so werden wir es versuchen, durch diese Verbindung, „Radnicki“ europäisch zu
machen. Ich wollte auch etwas für meine Gegend und das Volk tun, das es
verdient, wieder europäische Fußballspiele in Nis zu schauen. Deswegen bin ich
bereit, für dieses Ziel zu kämpfen.
I.T: Es geht
nicht ums Geld machen! Hier beim Fußball, in Nis, in Serbien, kann man nie Geld
machen!
Z:Worum geht es
dann? Um den serbischen Trotz?
I.T: Es ist nicht
der Trotz! Ich will nur Nis helfen. Serbien ist zentralisiert, alles ist in
Belgrad…Wenn in Belgrad jedes Vorort einen Verein haben kann, warum sollte eine
Stadt von 300.000 Einwohnern im Süden des Landes keinen Verein haben!?
Z: Sie haben
versprochen „Radnicki“ nach Europa zu führen? Wie real ist das, wenn man bei
uns im Fußball „alles im Vorhinein weiß“: „Roter Stern“, „Partizan“,
„Vojvodina“…
I.T: Ehrlich
gesagt, ich weiß nicht alles im Vorhinein in unserem Fußball. Wenn ich es
wüsste, wäre es gar nicht notwendig, beim Wettbewerb mitzumachen. Ich kann über
meine Erwartungen von den Fußballspielern von „Radnicki“ sprechen, diese sind –
Richtung Europa. Und ich bleibe dabei. Außerdem, jeder der mich kennt, weiß,
dass ich nichts leicht verspreche. Ich sagte, ich erwarte, dass „Radnicki“ in
Europa in den nächsten zwei Jahren spielen wird. Ich werde mich bemühen, dass
dies schon in der nächsten Saison passiert, aber zuerst müssen wir den Verein
auf gesunde Füße stellen.
Z: Sie reden über
die „Ewigen“?
I.T: „Roter
Stern“ und „Partizan“ sind große Namen in unserem Fußball, das heißt aber
nicht, dass wir vor irgendeinem Spiel schon aufgeben werden, „da man alles im
Vornhinein weiß“. So etwas ist für mich nicht annehmbar. Ich bin auch sicher,
dass wir gut mit „Vojvodina“, „Napredak“, „Mladost“, „Cukaricki“…kämpfen
können.
Z: Verein
„Jagodina“ von Ihrem und meinem Freund Dragan Markovic Palma kam bis Europa…war
Sieger vom Pokal Serbiens und jetzt kämpft es für das Leben in der zweiten Liga
Serbiens?
I.T: Ja,
„Jagodina“ kam bis Europa, erzielte großen Erfolg spielend z.B. gegen „Rubin“
aus Kazanja und den Pokal Serbiens gewinnend. Das sie jetzt in der zweiten Liga
kämpfen ist etwas anderes. Viele Faktoren haben darauf Einfluss. Sie sollen
doch Palma fragen, er ist auch Ihr langjähriger Freund. So spielte nicht so
lange her auch „Messina“ in der Serie A, befindet sich aber heute in der
dritten italienischen Liga, oder Leads auch…
Z: Trotzdem kamen
Sie zurück?!
I.T: In den
Verein aus Nis investiere ich jetzt, dass was am wertvollsten ist, vor allem
mich selbst und meine Freizeit, die ich tatsächlich wenig habe. Aber, wenn Sie
mich fragen – ob sich das auszahlt, kann ich Ihnen darauf nicht antworten?
Z: Warum denn
nicht, so würde man im Süden fragen?
I.T: Ich liebe
Fußball und ich schaue nicht darauf über die „Rentabilität“ und die Geldtasche.
Wenn Sie meine Familie fragen, ich glaube ich weiß schon ihre Antwort, sie
leiden am meisten unter Mangel an Freizeit und dass „ich nie da bin“. In jedem
Fall, da ich Fußball liebe, kann ich nicht auf die Waage stelle und das
Investierte und Gewonnene messen, da diese Sachen nicht messbar sind.
Z:
Privatisierung?
I.T: Frage der
Privatisierung ist wichtig und es wäre leichter, wenn die Sachen systematisch
gelöst wären. Ich glaube, dass diese Verhältnisse bald definiert werden und ich
erwarte, dass es zusätzlich die Sportführung und Sporteinlagen erleichtern
wird.
Z: Da bei uns das
Gesetz über Sport noch nicht verabschiedet wurde, natürlich auch über die
Privatisierung, zahlt es sich aus, in solchen nicht definierten Verhältnissen
in den Fußball zu investieren? Was ist das Wesentliche beim Problem
Fußballinvestition?
I.T: Das alle
nichts ausgeben möchten, aber viel nehmen wollen! Und das sich alles auf das
persönliche Verhältnis bezieht.
Z: Und
Selbstverwaltung!
I.T: Das gibt es
so viel Sie wollen! Alle wollen Inhaber des Vereins sein! Als ich das erste Mal
in „Radnicki“ kam, versammelten sich 50 oder 100 Veteranen und verhielten sich,
als ob alles um sie - ihnen gehöre! Sie verhielten sich, als ob der Verein
ihnen gehöre, und auf Grund dessen einige Rechte forderten…selbstverwaltende.
Z: Wie ist es
möglich und mit welchem Geld die Spieler zu kaufen, wenn das Vereinskonto
gesperrt ist?
I.T: Über andere
möchte ich nicht sprechen. Uns in „Radnicki“ ist es klar, dass keine negative
Vermittlung notwendig ist, da wir die Situation damit nur erschweren würden.
Z: Auch Ihnen im
„Real an der Nisava“ geht es momentan nicht gut, was die Kasse betrifft, man
würde eher sagen, sie ist leer?
I.T: Das stimmt
und deswegen haben wir Verhandlungen mit den Gläubigern angefangen, forderten
ihr Verständnis und entsperrten das Konto. Disziplingericht des Fußballverbands
Serbiens fiel in der Zwischenzeit den Beschluss, dass wir neue Spieler
registrieren können. In jedem Fall bemühen wir uns es als eigenes Heim zu
führen, denn nur so können uns, sowohl die Gläubigen, als auch die Spieler, die
in unser Verein kommen, vertrauen. Die Spieler bringen wir ordentlich bzw. mit
dem nicht gesperrten Konto.
Z: Jetzt haben
Sie das Kommen von neuen Spielern erwähnt und ich erinnere mich auf eine
Episode aus Ihrem vorherigen Leben in „Radnicki“. Sie haben, über Manager, ich
glaube einige Argentinier (um die sich damals großes Theater machte, Anmerkung
des Editors) gebracht. Wir haben gemeinsam das Training angeschaut, es regnete
und sie fielen ständig, blieben lange auf dem Fußballfeld liegen...
I.T: Ich erinnere
mich. Damals habe ich einen Witz erzählt – haben wir Fußballspieler oder
Wasserballspieler gekauft? Aber Sie erinnern sich auch, dass es gute Spieler
waren, aber andere aus dem Team boykottierten sie einfach…Als sie den Verein
verließen, machten Sie erfolgreiche Karrieren…
Z: Hat die Stadt
Nis vor allem, dann Sie und Ihre Verwaltung den Wunsch als Don Quijote gegen
die Windmühle zu kämpfen.
I.T: Die
Verwaltung von „Radnicki“ zusammen mit der Stadtregierung hat den Wunsch zu
siegen, nicht vergebens gegen die Windmühle zu kämpfen. Dies zeigt außerdem
auch die Tatsache, dass wir alle Herausforderungen entgegengenommen haben, die
vor uns stehen. Unsere Priorität ist es, und ich glaube wir befinden uns auf
dem guten Weg dies zu machen, qualitatives Team zu machen, das ausdauern wird.
Z: Neben der
Funktion des Präsidenten vom Fußballverein „Radnicki“ sind Sie auch Politiker,
Abgeordneter, Berater des Außenministers für die Sicherheit…steht das im Gegensatz
mit einem der Prinzipien – Sport den Sportlern?
I.T: Es stimmt,
dass ich Politiker bin, aber ich bin kein Abgeordneter mehr, auch nicht Berater
des Diplomatie Chefs, sondern seit Dezember bin ich Staatssekretär des
Außenministeriums. Da ich einige Tage davor Präsident des Fußballvereins
„Radnicki“ wurde, habe ich in der Zwischenzeit alle gesetzlichen Bedingungen
erfüllt und habe meine Funktion des Präsidenten im Verein auf Eis gestellt.
Z: Sie gehen
sofort?
I.T: Nein, das
heißt nicht, dass ich „Radnicki“ den Rücken drehen werde, aber die Funktion ist
auf Eis gelegt. Auf jeden Fall werde ich zum Verein die ganze Zeit stehen,
werde ihm im Einklang mit dem Gesetz über Sport Unterstützung leisten. Ich sehe
nichts Strittiges daran, dass Politiker Sport lieben und um Vereine, die sie
gern haben, kämpfen.
Z: Glauben Sie,
dass es normal ist, in Serbien ist es definitiv normal, dass Staatssekretäre,
Beamte in staatlichen Ämtern größere Einkommen als Präsidenten,
Premierminister, stellvertretende Präsidenten, Minister, sogar von den
Abgeordneten haben?
I.T: Im
Wesentlichen ist das nicht normal, aber so ist das Gesetzt momentan, das
natürlich geändert werden kann. Einige Beamte haben wirklich große
Verantwortung und in diesem Sinne soll sie der Staat auch entsprechend
belohnen, damit nicht alle Berater werden oder das Land verlassen.
Z: Eine der
Hauptversprechungen dieser SNS-SPS Regierung war – wir werden die Anzahl der
Agenturen reduzieren! Damals, als sie die Regierung übernahmen, waren es 67 und
heute über 120. Ist das diese Ersparnis?!
I.T: Ich kann
nicht sagen, dass ich detailliert in diese Problematik eingeweiht bin. Ich
werde nur sagen, dass sich das Ersparnis nicht nur in der Reduktion der Anzahl
von Agenturen spiegeln kann, sondern auch in der Reduktion der unvernünftigen
Kosten und Rationalisierung der Arbeit allgemein. Ich glaube, dass die
Regierung in der vorherigen Periode alle unnötigen Kosten reduziert hat, und
dass man auf Sparmaßnahmen Acht gegeben hat und es weiterhin auch so ist.
Z: Die Zeitungen
sind voll von Schlagzeilen über angebliche Streitigkeiten im SPS, womit werden
Sie vor das Volk treten, wenn es so aussieht, als ob SPS nur Anhängsel von SNS
ist?
I.T: In den
Zeitungen gibt es auch solche Schlagzeilen, aber das ist weder jetzt, noch war
es oder wird es das Funktionsmuster von SPS sein. Ich glaube, die Zeitungen
geben solche Schlagzeilen auf die Titelseite, wenn der Verkauf schlecht ist,
denn das verkauft die Zeitungen. Das ist einfach so und wird immer so sein. SPS
ist gleichberechtigter Partner von SNS. Tatsache ist es, dass SNS bei den
letzten Parlamentswahlen enorme Unterstützung des Volkes bekam und wir als
Koalitionspartner respektieren das natürlich. Das heißt aber nicht, dass wir
deren Anhängsel sind, ich würde eher sagen, dass wir das Kraftverhältnis
respektieren und gemeinsam die Verantwortung für die Führung des Staates
tragen, vor welchem weiterhin zahlreiche Herausforderungen vor dem EU Eintritt
stehen, wofür wir alle plädieren.
Z: Woher haben
Sie die Idee, dass wir alle dafür plädieren. Viele behaupten, dass EU schon
nach den Wahlen in Frankreich als Kartenhaus zusammenfallen wird?
I.T:
Ich dachte die regierende Koalition, entschuldigen Sie…
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