четвртак, 23. март 2017.

INTERVIEW: Ivica Toncev, „auf Eis gelegte“ Präsident von FK „Radnicki“ aus Nis und Staatssekretär des Innenministeriums Serbiens

Es wird wieder heißen:
„Wo ist denn dieser Nis?“


geschrieben von Vladan Dinic

Die Nachricht ist (nicht) exklusiv, aber: Ivica Toncev, langjähriger erfolgreicher Geschäftsmann im Westen, ehemaliger Präsident von FK „Radnicki“ und angehender Inhaber vom Fußballverein Radnicki aus Nis, kam zurück nach Nis, in den Verein aus Nis, dann aber, damit er in kein Interessenskonflikt gerät, legte diese seine Funktion auf Eis, aber nicht auch die Absicht, dass „Radnicki“ wieder zum „Real aus Nis“ wird, in Europa spielt, und dass alle wieder fragen: Wo ist denn dieser Nis?
Der Zeuge: Hatten Sie es nicht genug, da Sie wieder nach dem heißen Fußballstuhl in „Radnicki“ fassen?
Ivica Toncev: Wenn es um „Radnicki“ geht, muss ich zugeben, dass ich emotional mit diesem Verein verbunden bin, da ich aus dem Süden Serbiens bin, so dass Großteil der Entscheidungen aus dem Glauben gefasst wurde, dass ich wirklich dem Verein helfen kann. Der Stuhl ist „heiß“, aber ich liebe Herausforderungen. Es ist leicht einen Verein zu führen, in welchem Ihnen ein Plussaldo auf dem Konto gegeben wurde, man soll kämpfen auch wenn es schwer ist. Deshalb habe ich mich entschlossen, wieder in „Radnicki“ zu kommen.
Z: Falls es kein Geheimnis ist: Warum und welche sind Ihre Basismotive? Außer der Emotion, natürlich?

I.T: Einer der Basismotive ist mein Standpunkt, dass Nis einer der stärksten Fußballzentren Serbiens, neben Belgrad, werden soll. Daran werde ich in der Zukunft intensiv arbeiten, vor allem durch die Entwicklung der Jugendfußballschule, von der aus Talente wachsen werden. Wir haben die Tradition, aber auch talentierte Kinder, so werden wir es versuchen, durch diese Verbindung, „Radnicki“ europäisch zu machen. Ich wollte auch etwas für meine Gegend und das Volk tun, das es verdient, wieder europäische Fußballspiele in Nis zu schauen. Deswegen bin ich bereit, für dieses Ziel zu kämpfen.

Z: Glauben Sie wirklich man kann in „Radnicki“ Geld machen?
I.T: Es geht nicht ums Geld machen! Hier beim Fußball, in Nis, in Serbien, kann man nie Geld machen!
Z:Worum geht es dann? Um den serbischen Trotz?
I.T: Es ist nicht der Trotz! Ich will nur Nis helfen. Serbien ist zentralisiert, alles ist in Belgrad…Wenn in Belgrad jedes Vorort einen Verein haben kann, warum sollte eine Stadt von 300.000 Einwohnern im Süden des Landes keinen Verein haben!?
Z: Sie haben versprochen „Radnicki“ nach Europa zu führen? Wie real ist das, wenn man bei uns im Fußball „alles im Vorhinein weiß“: „Roter Stern“, „Partizan“, „Vojvodina“…
I.T: Ehrlich gesagt, ich weiß nicht alles im Vorhinein in unserem Fußball. Wenn ich es wüsste, wäre es gar nicht notwendig, beim Wettbewerb mitzumachen. Ich kann über meine Erwartungen von den Fußballspielern von „Radnicki“ sprechen, diese sind – Richtung Europa. Und ich bleibe dabei. Außerdem, jeder der mich kennt, weiß, dass ich nichts leicht verspreche. Ich sagte, ich erwarte, dass „Radnicki“ in Europa in den nächsten zwei Jahren spielen wird. Ich werde mich bemühen, dass dies schon in der nächsten Saison passiert, aber zuerst müssen wir den Verein auf gesunde Füße stellen.
Z: Sie reden über die „Ewigen“?
I.T: „Roter Stern“ und „Partizan“ sind große Namen in unserem Fußball, das heißt aber nicht, dass wir vor irgendeinem Spiel schon aufgeben werden, „da man alles im Vornhinein weiß“. So etwas ist für mich nicht annehmbar. Ich bin auch sicher, dass wir gut mit „Vojvodina“, „Napredak“, „Mladost“, „Cukaricki“…kämpfen können.
Z: Verein „Jagodina“ von Ihrem und meinem Freund Dragan Markovic Palma kam bis Europa…war Sieger vom Pokal Serbiens und jetzt kämpft es für das Leben in der zweiten Liga Serbiens?
I.T: Ja, „Jagodina“ kam bis Europa, erzielte großen Erfolg spielend z.B. gegen „Rubin“ aus Kazanja und den Pokal Serbiens gewinnend. Das sie jetzt in der zweiten Liga kämpfen ist etwas anderes. Viele Faktoren haben darauf Einfluss. Sie sollen doch Palma fragen, er ist auch Ihr langjähriger Freund. So spielte nicht so lange her auch „Messina“ in der Serie A, befindet sich aber heute in der dritten italienischen Liga, oder Leads auch…
Z: Trotzdem kamen Sie zurück?!
I.T: In den Verein aus Nis investiere ich jetzt, dass was am wertvollsten ist, vor allem mich selbst und meine Freizeit, die ich tatsächlich wenig habe. Aber, wenn Sie mich fragen – ob sich das auszahlt, kann ich Ihnen darauf nicht antworten?
Z: Warum denn nicht, so würde man im Süden fragen?
I.T: Ich liebe Fußball und ich schaue nicht darauf über die „Rentabilität“ und die Geldtasche. Wenn Sie meine Familie fragen, ich glaube ich weiß schon ihre Antwort, sie leiden am meisten unter Mangel an Freizeit und dass „ich nie da bin“. In jedem Fall, da ich Fußball liebe, kann ich nicht auf die Waage stelle und das Investierte und Gewonnene messen, da diese Sachen nicht messbar sind.
Z: Privatisierung?
I.T: Frage der Privatisierung ist wichtig und es wäre leichter, wenn die Sachen systematisch gelöst wären. Ich glaube, dass diese Verhältnisse bald definiert werden und ich erwarte, dass es zusätzlich die Sportführung und Sporteinlagen erleichtern wird.
Z: Da bei uns das Gesetz über Sport noch nicht verabschiedet wurde, natürlich auch über die Privatisierung, zahlt es sich aus, in solchen nicht definierten Verhältnissen in den Fußball zu investieren? Was ist das Wesentliche beim Problem Fußballinvestition?

I.T: Das alle nichts ausgeben möchten, aber viel nehmen wollen! Und das sich alles auf das persönliche Verhältnis bezieht.
Z: Und Selbstverwaltung!

I.T: Das gibt es so viel Sie wollen! Alle wollen Inhaber des Vereins sein! Als ich das erste Mal in „Radnicki“ kam, versammelten sich 50 oder 100 Veteranen und verhielten sich, als ob alles um sie - ihnen gehöre! Sie verhielten sich, als ob der Verein ihnen gehöre, und auf Grund dessen einige Rechte forderten…selbstverwaltende.
Z: Wie ist es möglich und mit welchem Geld die Spieler zu kaufen, wenn das Vereinskonto gesperrt ist?

I.T: Über andere möchte ich nicht sprechen. Uns in „Radnicki“ ist es klar, dass keine negative Vermittlung notwendig ist, da wir die Situation damit nur erschweren würden.
Z: Auch Ihnen im „Real an der Nisava“ geht es momentan nicht gut, was die Kasse betrifft, man würde eher sagen, sie ist leer?

I.T: Das stimmt und deswegen haben wir Verhandlungen mit den Gläubigern angefangen, forderten ihr Verständnis und entsperrten das Konto. Disziplingericht des Fußballverbands Serbiens fiel in der Zwischenzeit den Beschluss, dass wir neue Spieler registrieren können. In jedem Fall bemühen wir uns es als eigenes Heim zu führen, denn nur so können uns, sowohl die Gläubigen, als auch die Spieler, die in unser Verein kommen, vertrauen. Die Spieler bringen wir ordentlich bzw. mit dem nicht gesperrten Konto.
Z: Jetzt haben Sie das Kommen von neuen Spielern erwähnt und ich erinnere mich auf eine Episode aus Ihrem vorherigen Leben in „Radnicki“. Sie haben, über Manager, ich glaube einige Argentinier (um die sich damals großes Theater machte, Anmerkung des Editors) gebracht. Wir haben gemeinsam das Training angeschaut, es regnete und sie fielen ständig, blieben lange auf dem Fußballfeld liegen...

I.T: Ich erinnere mich. Damals habe ich einen Witz erzählt – haben wir Fußballspieler oder Wasserballspieler gekauft? Aber Sie erinnern sich auch, dass es gute Spieler waren, aber andere aus dem Team boykottierten sie einfach…Als sie den Verein verließen, machten Sie erfolgreiche Karrieren…
Z: Hat die Stadt Nis vor allem, dann Sie und Ihre Verwaltung den Wunsch als Don Quijote gegen die Windmühle zu kämpfen.
I.T: Die Verwaltung von „Radnicki“ zusammen mit der Stadtregierung hat den Wunsch zu siegen, nicht vergebens gegen die Windmühle zu kämpfen. Dies zeigt außerdem auch die Tatsache, dass wir alle Herausforderungen entgegengenommen haben, die vor uns stehen. Unsere Priorität ist es, und ich glaube wir befinden uns auf dem guten Weg dies zu machen, qualitatives Team zu machen, das ausdauern wird.
Z: Neben der Funktion des Präsidenten vom Fußballverein „Radnicki“ sind Sie auch Politiker, Abgeordneter, Berater des Außenministers für die Sicherheit…steht das im Gegensatz mit einem der Prinzipien – Sport den Sportlern?
I.T: Es stimmt, dass ich Politiker bin, aber ich bin kein Abgeordneter mehr, auch nicht Berater des Diplomatie Chefs, sondern seit Dezember bin ich Staatssekretär des Außenministeriums. Da ich einige Tage davor Präsident des Fußballvereins „Radnicki“ wurde, habe ich in der Zwischenzeit alle gesetzlichen Bedingungen erfüllt und habe meine Funktion des Präsidenten im Verein auf Eis gestellt.
Z: Sie gehen sofort?
I.T: Nein, das heißt nicht, dass ich „Radnicki“ den Rücken drehen werde, aber die Funktion ist auf Eis gelegt. Auf jeden Fall werde ich zum Verein die ganze Zeit stehen, werde ihm im Einklang mit dem Gesetz über Sport Unterstützung leisten. Ich sehe nichts Strittiges daran, dass Politiker Sport lieben und um Vereine, die sie gern haben, kämpfen.
Z: Glauben Sie, dass es normal ist, in Serbien ist es definitiv normal, dass Staatssekretäre, Beamte in staatlichen Ämtern größere Einkommen als Präsidenten, Premierminister, stellvertretende Präsidenten, Minister, sogar von den Abgeordneten haben?
I.T: Im Wesentlichen ist das nicht normal, aber so ist das Gesetzt momentan, das natürlich geändert werden kann. Einige Beamte haben wirklich große Verantwortung und in diesem Sinne soll sie der Staat auch entsprechend belohnen, damit nicht alle Berater werden oder das Land verlassen.
Z: Eine der Hauptversprechungen dieser SNS-SPS Regierung war – wir werden die Anzahl der Agenturen reduzieren! Damals, als sie die Regierung übernahmen, waren es 67 und heute über 120. Ist das diese Ersparnis?!
I.T: Ich kann nicht sagen, dass ich detailliert in diese Problematik eingeweiht bin. Ich werde nur sagen, dass sich das Ersparnis nicht nur in der Reduktion der Anzahl von Agenturen spiegeln kann, sondern auch in der Reduktion der unvernünftigen Kosten und Rationalisierung der Arbeit allgemein. Ich glaube, dass die Regierung in der vorherigen Periode alle unnötigen Kosten reduziert hat, und dass man auf Sparmaßnahmen Acht gegeben hat und es weiterhin auch so ist.
Z: Die Zeitungen sind voll von Schlagzeilen über angebliche Streitigkeiten im SPS, womit werden Sie vor das Volk treten, wenn es so aussieht, als ob SPS nur Anhängsel von SNS ist?
I.T: In den Zeitungen gibt es auch solche Schlagzeilen, aber das ist weder jetzt, noch war es oder wird es das Funktionsmuster von SPS sein. Ich glaube, die Zeitungen geben solche Schlagzeilen auf die Titelseite, wenn der Verkauf schlecht ist, denn das verkauft die Zeitungen. Das ist einfach so und wird immer so sein. SPS ist gleichberechtigter Partner von SNS. Tatsache ist es, dass SNS bei den letzten Parlamentswahlen enorme Unterstützung des Volkes bekam und wir als Koalitionspartner respektieren das natürlich. Das heißt aber nicht, dass wir deren Anhängsel sind, ich würde eher sagen, dass wir das Kraftverhältnis respektieren und gemeinsam die Verantwortung für die Führung des Staates tragen, vor welchem weiterhin zahlreiche Herausforderungen vor dem EU Eintritt stehen, wofür wir alle plädieren.
Z: Woher haben Sie die Idee, dass wir alle dafür plädieren. Viele behaupten, dass EU schon nach den Wahlen in Frankreich als Kartenhaus zusammenfallen wird?
I.T: Ich dachte die regierende Koalition, entschuldigen Sie…

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